Dienstag, 15. Januar 2013

Gedicht: Ein kleiner Augenblick

Heute stelle ich Ihnen ein Gedicht vor, welches schon etwa sechs Jahre alt ist. Zwar bin ich nicht der große Poet, doch hin und wieder hab ich es dann doch mal hinbekommen, diesbezüglich etwas Sinvolles zustande zu bringen.


Ein kleiner Augenblick
© 2007 by M. Fernholz

Das Licht der Sonne,
Durch die Wolken bricht.
Die Strahlen so rein,
Einem Wunder nah,
Ein kleiner Augenblick doch nur.

So sanft ein Falter,
Tanzt um mich herum.
Die Flügel so zart,
Einem Engel gleich,
Ein kleiner Augenblick doch nur.

Wasser vom Regen,
Rinnt am Stein hinab.
Die Tropfen so klar,
Einem Kristall nah,
Ein kleiner Augenblick doch nur.

Von Dir die Küsse,
Auf den Lippen spür´.
Die Sinne so wirr,
Einem Chaos gleich,
Ein kleiner Augenblick doch nur.

Zerbrochen meine Kraft,
Wie ein Glas so leicht.

Es fließt die Träne,
Auf der Haut entlang.
So traurig bin ich,
Einer Ohnmacht nah.
Der Abschied fällt mir schwer von Dir.


Weitere Gedichte

Wie zu Beginn schon erwähnt, gelingt es mir selten, Gedichte zu schreiben, doch zwei habe ich einst noch verfasst. Diese sind bei PageWizz zu finden: Rosenblütenduft und Sternenklare Nacht.

Sonntag, 6. Januar 2013

Der Fremde

Laura ist außer sich, als sie erfährt, dass sie von ihrem Freund betrogen wurde. Voller Verzweiflung schüttet sie sich daraufhin in einer Kneipe mit Alkohol zu und pafft eine Zigarette nach der anderen. Ihre Wut wird jedoch bald gebremst und scheint komplett aus ihren Gedanken zu verschwinden, als sie einen Fremden kennenlernt, von dem sie sich magisch angezogen fühlt.

Leseprobe:

Ich führe seine Anweisung aus. Plötzlich spüre ich einen sanften Stoff - es muss Seide sein - auf meinen Augenlidern. Geduldig bindet der Nebensitzende das Tuch hinter meinem Kopf zusammen. Ich empfinde plötzlich ein wenig Angst. ‚Bin ich in die Fänge eines perversen Serienkillers geraten? Was würde er mit mir anstellen?‘ Ich denke darüber nach, was in den Medien über Schandtaten von Mördern je berichtet wurde. Ich frage mich ernsthaft, weshalb ich so naiv sein konnte, mit dem Typen namens Vincent hier in dieses Fahrzeug zu steigen. ‚Ist das seine Masche, verzweifelte Frauen in seinen Bann zu ziehen?‘  
 Das Gefühl von Spannung überwiegt jedoch. ‚Was erwartet mich? Wo geht es hin?‘ Eine starke Vertrautheit nimmt wieder Überhand. Oder bilde ich mir das nur ein, um meine Angst vor eventuell erwartenden Gefahren zu überwinden? 
 Ich versuche dem Streckenverlauf zu folgen. Teilweise merke ich, wie das Taxi nach links, mal nach rechts abbiegt, wie es an einer Ampel hält, wieder losfährt und beschleunigt. Dennoch kann ich nicht ergründen wohin es geht. Ich komme mir vor wie in einem Labyrinth, aus dem ich nicht mehr herausfinden könnte. Aber erneut überkommt mich das Gefühl der Vertrautheit, als Vincent meine Hand, die er die ganze Zeit über hält, etwas fester drückt.  
 Wieder hält das Taxi. Ich lausche; vernehme raschelndes Papier, wobei es sich um einen Geldschein handeln muss, den Vincent dem Fahrer überreicht; denn kurz darauf höre ich piepsende Töne des Fahrtenschreibers. Die Tür auf Vincents Seite öffnet sich anschließend. „Kommen Sie“, fordert der Aussteigende, wobei er meine Hand nicht loslässt, und ich somit gezwungen bin, den Rücksitz entlangzurutschen, um auf der Beifahrerseite aussteigen zu können. Geschickt hält Vincent mich, sodass ich bald auf festem Boden stehe. Das Taxi verschwindet.  
 Der Regen hatte bereits aufgehört, und ein angenehmer Duft feuchter Erde erreicht meine Nase. Ansonsten herrscht Stille, keine Fahrzeuge und keine Menschen sind zu hören. Es ist windstill.

Kurgeschichte mit erotischem Inhalt

"Der Fremde" ist als Kurzgeschichte ein Bestandteil der Anthologie COLDCUT und weist einen erotischen Inhalt auf.