Samstag, 30. März 2013

"Eat" - erste Leseprobe

Lange wird es nun nicht mehr dauern, bis das Horrordrama "Eat" erscheinen wird. Aus diesem Grunde präsentiere ich euch/Ihnen hier ein Stück des ersten Kapitels:

KAPITEL 1

Wie ein kleiner Profi dribbelt Tim den Basketball mit zügigen Schritten an seiner Schwester vorbei. Schnell jagt sie dem Neunjährigen nach, um den Ball in Besitz zu nehmen. Dabei stellt sie sich etwas ungeschickt an, was aber nicht verwunderlich ist, denn sie beherrscht das Spiel überhaupt nicht, ist erst sieben und für ihr Alter ziemlich klein. Häufig rutscht ihr der Ball beim Laufen sogar aus den Händen, weil sie diesen kaum richtig halten kann.
Demnach kommt Melanie, wie so oft, nicht in Ballbesitz und kann nur zusehen, wie ihr Bruder stehen bleibt, den Basketballkorb anvisiert, dann hochspringend wirft und tatsächlich einen Treffer landet. Gekonnt fängt er den am Schuppen abprallenden Ball und versucht es erneut, doch diesmal trifft er nur den Rand des Korbes.
»Mist …!«, äußert er entsprechend und wischt sich mit der flachen Hand den Schweiß von der Stirn. Anschließend wendet er sich, um das hopsende Rund einzufangen.
Melanie, deren dunkles Haar mit einem Reif geschmückt ist, lächelt. Sie freut sich darüber, dass Tim soeben keinen Erfolg erzielen konnte und wartet beobachtend auf den hopsenden, ihr näher kommenden Ball. Dann ergreift sie die Chance – mit der Hand gleitet sie über den kurz vor ihr abprallenden Basketball. Dennoch hat sie das runde Spielgerät nicht recht unter Kontrolle, und da kommt Tim auch schon angerannt und nimmt den Ball rasch in Besitz.
»Ich hatte ihn eben gehabt«, schimpft die Siebenjährige. Ihr langes Haar weht im angenehmen Sommerwind, als sie ihren Bruder bockig ansieht.
Tim dagegen grinst, und stänkernd kommt er mit dem Ball dribbelnd auf Melanie zu. »Und jetzt hab ich ihn wieder. So geht Basketball eben.«
Ungeschickt versucht sie daraufhin, den hochspringenden Ball zu gewinnen, doch zügig entfernt sich Tim ein Stück von ihr. »Ach man!«, reagiert sie genervt.
Den Ball prellt er konzentriert weiter, und in kurzen Abständen blickt er immer wieder zu seiner Schwester, um ihr keine Chance der Ballentnahme zu ermöglichen. »Komm doch, komm doch …!«, neckt er.
»Das geh ich Mami sagen!« Frech streckt sie ihm die Zunge entgegen, und übertrieben bockig stapft sie los, während Tim sich unbeeindruckt umdreht und im Zickzack-Kurs auf den Basketballkorb zusteuert.
Die beiden streiten sich ständig. In diesem Alter finden Jungs Mädchen eben doof und umgekehrt genauso. Allerdings ist Tim meistens derjenige, der anfängt zu zoffen, weil er sich von seiner Schwester genervt fühlt. Er meint immer, sie sei noch zu klein und kann alles, was er so macht, noch nicht. Und das lässt er sie mit seiner gemeinen Umgangsform spüren. Er ist viel zu sehr sein eigener Typ und legt manchmal Allüren an den Tag, die darauf schließen lassen, dass er sich im späteren Leben garantiert durchzusetzen weiß.
Auf der Terrasse sitzen Jessica und Heiko, schauen konzentriert auf den Tisch. Die Eltern der beiden Kinder haben einen Straßenatlas vor sich liegen, um den Streckenverlauf ihrer bevorstehenden Reise zu optimieren und gedanklich zu festigen.


Eine kleine Leseprobe des Prologs ist hier zu finden. 

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